Wegen erhöhter Sicherheitsauflagen hatten die Veranstalter sogar Absagen in Erwägung gezogen.
KarnevalOB verspricht: Die Leverkusener Züge können gehen

Der Hitdorfer Zug macht in Leverkusen traditionell den Auftakt
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„Noch vor einer Woche hat es keine Züge gegeben“, sagte FLK-Präsident Thomas Lingenauber bei der Prinzenproklamation. Die Sorge war nicht nur beim Festkomitee Leverkusener Karneval groß, das die Züge in Wiesdorf und Opladen verantwortet. Auch Schlebusch und Hitdorf fürchteten um ihre Züge. Am Rande der Sessionseröffnung war in Schlebusch laut über eine Verkürzung der Wegstrecke nachgedacht worden, um weniger Stichstraßen zu haben, die man mit Zufahrtsschutz versehen muss. Über die gesamte Strecke sei das nicht zu realisieren, heißt es. „Wir sind im Austausch, auf verschiedenen Wegen, mit der Stadt und mit Versicherungen“, sagte Zugführer Andreas Beljan noch vor einer Woche. Vieles werde geprüft, auch Zugabsagen oder Zugwegverkürzungen standen im Raum. Eine Aussage, ob und in welcher Form die Züge gehen können, wollte zu dieser Zeit noch niemand treffen.
Das Herz der Stadt
In einer gemeinsamen Mitteilung von Stadt und FLK verspricht Oberbürgermeister Stefan Hebbel nun: „Die Karnevalszüge können im Februar rollen.“ Auf der Bühne der Prinzenproklamation sagt er dazu: „Wir müssen noch die Chance haben, uns zu begegnen.“ Karneval ist Brauchtum, Tradition und Gemeinschaft „und das Herz unserer Stadt.“
Deswegen sichert die Stadt den Karnevalsgesellschaften ihre „bestmögliche Unterstützung“ bei der Durchführung der Züge zu. Gleichzeitig suche Hebbel bei diesem Thema auch die Unterstützung vom Land: „Wir brauchen eine einheitliche Lösung, denn das Thema Sicherheit trifft alle Brauchtumsumzüge gleichermaßen. Hier ist auch die Unterstützung durch die Landesregierung gefragt. Ich werde mich dazu mit meinen Amtskolleginnen und -kollegen austauschen und auch eine Diskussion im Städtetag anregen.“
Die Zugorganisatoren sind froh über diese Zusage: „Ohne diese Rückendeckung könnten die Karnevalszüge in Leverkusen nicht rollen. Die verbindliche Unterstützung beim Zufahrtsschutz gibt uns die notwendige Planungssicherheit, um die Vorbereitungen jetzt mit voller Energie voranzutreiben.“
Ab sofort nehmen die ausrichtenden Gesellschaften die Anmeldungen zu den Zügen entgegen.
Sicherheitsauflagen
Für die Prüfung und Erteilung möglicher Sicherheitsmaßnahmen bei Großveranstaltungen sind in NRW die Kommunen zuständig. Die Städte und Gemeinden stehen dabei vor der Herausforderung, anhand von Empfehlungen des Landes NRW einerseits eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten, die Veranstaltenden dabei jedoch andererseits nicht übermäßig zu belasten.
Für größere öffentliche Veranstaltungen wird weiterhin eine „abstrakte Gefährdungslage“ angenommen, die höhere Sicherheitsstandards erforderlich macht, zum Beispiel einen Zufahrtsschutz durch mobile Hindernisse oder Fahrzeuge. Die Stadtverwaltung prüft nach eigenen Angaben zur Zeit, inwieweit hier künftig zertifizierte Zufahrtsschutzsysteme zum Einsatz kommen könnten. Anfang November hatte die Stadt zwei mobile Elemente eines Zufahrtsschutzsystems eines deutschen Anbieters ausgeliehen und diese beim Spiel von Bayer 04 Leverkusen gegen Heidenheim auf der Bismarkstraße getestet. „Die Erkenntnisse werden derzeit noch ausgewertet“, heißt es auf Nachfrage aus der Stadtverwaltung.
