Das Angebot ist vor allem für Menschen mit Seheinschränkungen, fehlender Mobilität und finanziellen Hürden gedacht.
„Bei Anruf Kultur“Museum Morsbroich in Leverkusen bietet erstmals Telefonführungen

Das Museum Morsbroich, beheimatet im Schloss, war deutschlandweit das erste Haus für zeitgenössische Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Copyright: Niklas Pinner
Das Museum Morsbroich schließt sich der Aktion „Bei Anruf Kultur“ an. Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die das Museumsangebot vor Ort nur mit Schwierigkeiten in Anspruch nehmen können. Zum Beispiel an Menschen mit Seheinschränkungen, fehlender Mobilität und finanziellen Hürden. Und: „Auch wer sich in Gruppen unwohl fühlt, erhält nun per Telefon eine inklusive Zugangsmöglichkeit“, heißt es von den Machern von „Bei Anruf Kultur“.
Bei dem Angebot geht es um Museumsführungen per Telefon. Die erste in Leverkusen ist für Freitag, 28. November, 16 Uhr, geplant. Ein Mitglied des Museumsteams nimmt die Anruferinnen und Anrufer durch die aktuelle Ausstellung „The good in the pot, the bad in the crop – The Storage/Die Sammlung“. Dabei beschreibt der Kulturvermittler die „visuellen Inhalte und Erfahrungen“.
Lucia Riemenschnitter kümmert sich als Kunstvermittlerin im Museum darum, die Inhalte des Hauses an die Menschen zu bringen. Sie sagt zu „Bei Anruf Kultur“: „Im Museum Morsbroich erproben wir ständig Formate und Ansätze, um neue Zugänge zu schaffen. Die Telefonführung bietet uns die Möglichkeit, Menschen zu erreichen, die nicht ohne Weiteres zu uns ins Museum kommen können.“
Teilnahme ist kostenlos
Die Teilnahme an der auditiven Museumsführung ist kostenlos, eine Anmeldung über www.beianrufkultur.de oder unter 040/20940436 ist notwendig. Danach bekommen Interessenten die Zugangsdaten, mit denen sie sich von zu Hause aus einwählen können.
Die Führung dauert etwa eine Stunde, neben der Kulturvermittlerin oder des Kulturvermittlers, die oder der durch die Ausstellung führt, gibt es jemanden, der moderiert. Die Sprechfunktion für Anruferinnen und Anrufer ist währenddessen deaktiviert. Zwischendurch werden die Leitungen für Fragen und Austausch aber geöffnet.
„Bei Anruf Kultur“ gibt es seit 2021. Der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg und „grauwert“, ein „Büro für Inklusion und demografiefeste Lösungen“, haben mit einigen Museen in Hamburg während des Lockdowns das Projekt begonnen. Inzwischen wird es von mehr als 125 Kultureinrichtungen in ganz Deutschland unterstützt. Dennoch fehlt Geld, um sicherzustellen, dass das Projekt weitergehen kann. Deshalb suchen die Organisatoren neue Förderer.
